Ladung sichern – Post-it!
Veröffentlicht am 4. November 2018 von Jörg Baumann.
Ladungssicherung ist ein großes Thema. Was viele immer noch nicht wissen: Der Absender ist verantwortlich für die Transportsicherheit – nicht der Spediteur.
Wie gut ist Ihre Ware auf der Palette gesichert?
Schlecht gesicherte Paletten entwickeln bei einer plötzlichen Veränderung der Geschwindigkeit, z.B. durch eine Vollbremsung, eine unkalkulierbare Dynamik. Eine dünne Stretchfolie um die Palette herum ist beispielsweise für solche Situation nicht geeignet: Die Ware rutscht von der Palette. Ich wundere mich daher immer, wie viel Vertrauen einer gestretchten Palette als Ladungssicherungseinheit entgegen gebracht wird.
Um mithilfe dieser UN-Kennzeichnung prüfen zu können, ob sich das jeweilige Gefahrgut in der korrekten Verpackung befindet, muss man dessen Bedeutung kennen. Und das ist gar nicht so schwer, wenn man weiß, wie sich die Kombination aus Buchstaben und Ziffern zusammensetzt und was sie bedeuten.
Immerhin hat sich mittlerweile rutschhemmendes Material im Transportwesen durchgesetzt. Unter der Palette bzw. auf dem LKW-Boden werden immer häufiger zertifizierte Antirutschmatten verwendet, die einen Reibwert von mindestens µ 0,6 erreichen müssen. Das hat zur Folge, dass die Palette auf dem LKW nicht mehr rutscht, aber die Ware kann trotzdem von der Palette herunterrutschen, da die Reibung der Ladung auf der Palette und zwischen den Waren meist zu gering ist.
Schlecht gesicherte Kartonagen bedeuten rutschende Kartonagen. Das ruft Schäden an der Verpackung und/oder am Inhalt hervor – und schlimmstenfalls verursacht es einen Unfall. Jede Ladeeinheit, z.B. Palette mit Kartonagen, muss denselben Kräften standhalten können, wie die Palette selbst auf dem LKW. Demnach sollte die Palette nach unten und nach oben hin durch eine gute Reibung gesichert werden.
Um die Reibung auf der Palette zu erhöhen, werden rutschhemmende Materialien aus Papier, Karton oder Wellpappe eingesetzt. Diese Antirutsch-Zwischenlagen gibt es in unterschiedlichen Stärken, die auf die verschiedenen Einsatzgebiete abgestimmt sind. Selten sind diese aber zertifiziert und sie können keinen Gleitreibwert von µ 0,6 nachweisen.
Wenn es wie bei den Antirutschmatten, auch für andere rutschhemmende Materialien eine Normierung zur Zertifizierung geben würde, wären die Anwender und der Verkehr immer auf der sicheren Seite. Ein sicheres Qualitätsmerkmal von hochwertigen Antirutsch-Zwischenlagen ist, wenn diese beim Abnehmen der einzelnen Bögen aneinanderhaften. Ich nenne das: den „Post-it-Effekt“.