Die Zukunft gehört unseren Kindern
Veröffentlicht am 8. Juni 2018 von Jörg Baumann.
Liebe zu Kindern und zur Natur – was hat das mit Verpackungslogistik zu tun? Optimierung und Nachhaltigkeit ist manchmal der beste Weg zum Umweltschutz!
Die erste Frage unseres 3-Punkte-Checks „Transportieren Sie Luft im Paket?“ hat mit Emissionen, Plastik und Umweltverschmutzung zu tun. Im Versand reicht ein Blick in die Pakete, um zu prüfen, ob der Versandkarton von Ware oder von Luft ausgefüllt ist. Das ist eine schnelle und sichere Methode, den C02-Ausstoß des Unternehmens zu kontrollieren. Sind es zwanzig, vierzig oder schlimmstenfalls über fünfzig Prozent ungenutztes Volumen im Karton, hat dies eine sinnlose Erhöhung von Emissionswerten zur Folge.
Es ist unrealistisch, für jedes Produkt oder für jede Bestellung die 100%ig passende Verpackung vorhalten zu können, besonders bei einem breit angelegten Warenportfolio. Viele große Versandhändler verschicken kleine Produkte in zu großen Kartons und verbrauchen lieber viel Füllmaterial anstatt die vorhanden Verpackungsgrößen anzupassen. Genaue Analysen beweisen immer wieder: Einsparungspotential liegt beim Füllmaterial, nicht bei den Kartons.
Optimierung und Nachhaltigkeit – Emissionen
Meiner Erfahrung nach kann allein durch eine adäquate Anzahl von Verpackungsgrößen das Volumen von Polstermaterial auf circa 25% reduziert werden. Eine Menge Einsparpotential – auch bezogen aufs Transportvolumen und damit auf C02-Emissionen. Denn leider ist der Verkehr mit 161 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten immer noch der zweitgrößte Verursacher von Emissionen (Deutsches Umweltbundesamt, Stand 2015).
Optimierung und Nachhaltigkeit – Plastikmüll
Zurück zur Verpackungslogistik. Kleine Produkte in unangemessen großen Umkartons zu versenden, ist eine Sache. Das Leer-Volumen mit Füllmaterial auszustopfen eine andere. Ein „umweltpolitisches No-Go“ ist der unbedachte Gebrauch von Luftpolsterkissen aus Polyethylen (PE). Sie locken als schnelles und kostengünstiges Füllmaterial mit geringem Materialeinsatz – sind jedoch ein Wegwerfprodukt, das genauso fragwürdig ist wie die vieldiskutierten Plastiktüten.
Dazu Roland Hipp, Greenpeace-Chef in Deutschland: auf die Frage, wie Kinder mit Umweltschutz anfangen können, antwortete er im September 2016: „Ich würde einmal darauf achten, wie viel Plastik mir in meinem Alltag begegnet. Wenn ich davon etwas weniger benutze, kann ich schon viel für die Umwelt tun.“
Wem Umweltschutz am Herzen liegt, muss oft viel Geduld, Durchhaltevermögen und das Gespür für den richtigen Zeitpunkt haben. Große Unternehmen stellen inzwischen immer häufiger einen Nachhaltigkeitsbeauftragten ein oder beauftragen einen unabhängigen Verpackungsberater.
Das lohnt sich, denn Nachhaltigkeit in der Verpackungslogistik heißt: weniger Verpackungsmüll, die volle Auslastung von Ressourcen und Einsparung von Packmitteln. Ein Gewinn für alle.