Versandapotheke in modernen Zeiten!
Veröffentlicht am 20. Februar 2015 von Jörg Baumann.
Versandapotheke – Medikamente online verkaufen – das hat sich seit der Freigabe des Bundesverwaltungsgerichts im Januar 2004 durchgesetzt.Über 2800 Apotheken haben für einen Versandhandel die behördliche Zulassung erhalten – einen Online-Shop betreiben aber nur die wenigsten. Die Auflagen sind im Vergleich zum klassischen Versandhandel hoch. Logistiker von Versandapotheken haben nicht selten mit behördlicher Willkür zu kämpfen, da die Kontrolle und Auslegung der gesetzlichen Auflagen den Bundesländern unterliegen. Ein Unterschied zum „normalen“ Versandhandel liegt z.B. in der Endkontrolle der bestellten Pillen & Co. Diese muss laut Gesetz ein Apotheker bzw. ein pharmazeutisch-technischer Assistent (PTA) durchführen.
Der traditionelle Versandhändler setzt in der Regel ungelernte Kräfte ein. Meist erledigt ein und dieselbe Person mehrere Arbeitsschritte: Verpackung aufrichten, Endkontrolle der zu versendenden Ware, packen und polstern, Versandpapiere und Paketaufkleber drucken, Paket verschließen, etc.
Versandapotheke – Medikamente online verkaufen – die Praxis
Mitten im Packprozess muss der PTA für die arzneiliche Endkontrolle eingegliedert werden. Aufgrund hoher Personalkosten und des Fachkräftemangels wird der PTA häufig nur für die Endkontrolle eingesetzt. Einige große Versandapotheken mit einem jährlichen Volumen von ein bis zwei Millionen Paketen pro Jahr sind einen Schritt weiter gegangen. Ähnlich wie beim Fließbandprinzip sind alle Handgriffe auf verschiedene Mitarbeiter aufteilt. Mich hat das spontan an Charly Chaplins Film „Moderne Zeiten“ erinnert und seine Kritik an monotonen Arbeitsabläufen, die zur Abstumpfung und Motivationsproblemen der Mitarbeiter führen.
Dass es auch anders geht, hat sich bei einer kleineren Versandapotheke gezeigt. Dank eines ausgefeilten Verpackungskonzepts kann sie die durchschnittlichen Packzeiten der Großen locker erreichen – Chapeau.