D-Welle – Top oder Flop?
Veröffentlicht am 10. März 2015 von Jörg Baumann.
D-Welle die neue Wellenart für Wellpappe soll besonders „grün“ sein. Was ist umweltfreundlich an dieser Wellpappe?
Im Kern geht es um die Reduzierung des CO²–Ausstoßes. Durch geringere Papiergewichte in der Wellpappe will der Hersteller dieser neuen Wellpappgeneration weniger Material einsetzen und dadurch den CO²-Ausstoß reduzieren. Klingt gut, denn wir brauchen mehr Nachhaltigkeit und Hersteller, die mit den Ressourcen der Welt sorgsam umgehen. Die „grüne“ Welle jedoch bietet in Bezug auf den Materialeinsatz keinen Vorteil im Vergleich zur B-Welle. Zwar ist die Wellenhöhe der D-Welle ca. 0,6 mm flacher, doch durch ihre kleinere Wellenteilung, also mehr Wellen pro Laufmeter, hebt sich dieser Vorteil wieder auf. Das Flächengewicht pro Quadratmeter der B- und der D-Welle ist nahezu identisch.
Woher kommt also die Reduzierung des CO²–Ausstoßes, wenn nicht durch weniger Material? Einer der wenigen anderen Hersteller der D-Welle bringt es mit einer einfachen, nachvollziehbaren CO²-Kalkulation auf den Punkt:
Einsparung von Frachtvolumen = Reduzierung des CO²
D-Welle die neue Wellenart für Wellpappe
Die dünnere D-Welle ermöglicht eine bis zu 25 % höhere Palettenauslastung. Das reduziert nicht nur den CO²-Ausstoß, sondern spart zusätzlich Logistikkosten.
D-Welle – TOP: Theoretisch stimmt das. Die D-Welle ist im Vergleich zur B-Welle die ökologischere und wirtschaftlichere Wellenart.
D-Welle – FLOP: Nach meinen Berechnungen ist der ökologische Vorteil jedoch bei einem Wechsel zu einem neuen D-Wellen-Lieferanten, ab einer um ca. 25 % größeren Entfernung, verbraucht.
FAZIT: Als umweltbewusster Einkäufer sollten Sie bedenken, dass bei Ihrer CO²-Bilanz die Entfernungen zu Ihren Lieferanten und die Auslastung der Palette bzw. des LKWs die entscheidenden Faktoren sind. Ganz unabhängig von der neuen Wellpappengeneration.