INTERVIEW mit Gerd Niedernhuber, PM International GmbH
Veröffentlicht am 20. Juni 2017 von Jörg Baumann.
Die PM International GmbH zählt zu den führenden europäischen Direktvertriebsunternehmen für Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetikprodukte. Gerd Niedernhuber ist kaufmännischer Vorstand des Unternehmens, Carl Van Cleef der Logistikleiter.
Guten Tag, Herr Niedernhuber, guten Tag Herr Van Cleef. Sie agieren europaweit – wie groß Ihre Logistik ist: Wie viele Pakete verlassen täglich Ihren Standort?
Van Cleef: | Momentan durchschnittlich 750 Pakete pro Tag. Montags haben wir unsere Hoch-Zeit, weil wir Abos verkaufen, dann werden bis 1200 Pakete verschickt. |
Niedernhuber: | Aber der Großteil der Ware wird palettenweise an unsere Schwestergesellschaften in Europa verschickt. |
Herr Baumann: |
Also steuern Sie an diesem Standort einen Speditions- und einen Paketversand? |
Niedernhuber: | Richtig, der Speditionsversand beläuft sich auf ca. 65 – 70 % unseres Geschäfts. Wir in Speyer sind das Headquarter, das produziert, lagert, verpackt und neben unseren Kunden alle europäischen Lager unserer Schwestergesellschaften beliefert. |
Herr Baumann: |
Herr Niedernhuber, Verpackung steht oft in einem Spannungsfeld zwischen Marketing, Einkauf und Logistik: Welche Anforderung hat Vorrang für Sie? |
Niedernhuber: | Meine Prio eins ist: Die Verpackung muss unbeschädigt beim Kunden ankommen. Eine beschädigte Verpackung führt zu Reklamationen, das kostet sehr viel Geld und zerstört die Kundenzufriedenheit. Das zweite ist Abwägungssache: Ich persönlich würde auf den Preis gehen. Die Umverpackung wird vom Kunden aufgerissen, aufgeschnitten und meistens vernichtet. |
Herr Baumann: |
Bezogen auf die Transportverpackung: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Firmen die Qualität ihrer Verpackung überdimensionieren. |
Van Cleef: | Wir bieten hochwertige Produkte an. Auch wir nutzen jede Möglichkeit, Kosten zu sparen, aber nicht auf Kosten der Qualität. Wenn unser Paket ankommt, ist das manchmal der erste Kontakt, den der Kunde zu uns hat. |
Niedernhuber: | Und das sollte nicht der letzte sein! |
Van Cleef: | Wir bieten hochwertige Produkte an. Auch wir nutzen jede Möglichkeit, Kosten zu sparen, aber nicht auf Kosten der Qualität. Wenn unser Paket ankommt, ist das manchmal der erste Kontakt, den der Kunde zu uns hat. |
Herr Baumann: |
Sie sagten, dass Ihnen die Schadens- und Reklamationsquote wichtig ist. Wie hoch ist sie aktuell? |
Van Cleef: | Bei ca. 12000 Paketen pro Monat haben wir vier Reklamationen, meistens wegen Transportschäden. |
Herr Baumann: |
Das ist bemerkenswert wenig. |
Van Cleef: | In den meisten Fällen liegt der Fehler bei den Logistikunternehmen. Bei uns ist alles durchgeplant und dokumentiert, jeder Mitarbeiter hat eine Nummer. Wenn ein Packer ein paar Monate hintereinander Reklamationen verursacht, bekommt er eine Schulung. |
Wie polstern Sie Ihre Ware?
Van Cleef: | Wir benutzen inzwischen PadPak von Ranpak, das schützt unsere Produkte optimal. Luftpolster und Styroporchips waren nicht zufriedenstellend. Ranpak hat unsere Leute geschult. Die Packer wissen, dass ein Paket nach Namibia mehr aushalten muss als eins mit Bestimmungsort Stuttgart. Dann polstern sie mehr, so sind sie geschult. |
Herr Baumann: |
Letztendlich sind es die Packer, die in der Praxis entscheiden wieviel sie polstern. Und dadurch bestimmen, wie hoch die Kosten fürs Packmaterial sind. Sehen Sie das auch so? |
Van Cleef: | Ja, das stimmt. Es ist schwierig herauszufinden, wo etwas geändert werden muss, bis es läuft. Ich nehme mir die Zeit, bis die Leute Vertrauen gefasst haben. Bis jetzt erfüllt RanPak unsere Erwartungen, unsere Produkte kommen unversehrt beim Kunden an. Das ist wichtig für das Image unserer Firma. Um möglichst wenig zu polstern, haben wir fünf verschiedene Kartongrößen. Wir haben einige Produkte, die sehr groß aber leicht sind. Da ist das richtige Packen besonders wichtig! |
Herr Baumann: |
Viel Volumen, wenig Gewicht – das ist am Schlimmsten.. |
Van Cleef: | Die Produkte, die von uns verschickt und dann weiterverkauft werden, müssen in einem sehr guten Zustand ankommen, sonst kann sie der Vertriebspartner nicht verkaufen. Darin sehe ich meine Hauptverantwortung. |
Das komplette Interview finden Sie hier