INTERVIEW mit Jan Brinkman, Music Store
Veröffentlicht am 29. März 2017 von Jörg Baumann.
Jan Brinkman ist seit ungefähr 15 Jahren für Music Store tätig und seit 2011 in der Geschäftsleitung für Logistik zuständig. Unser Gespräch findet im großen Logistikzentrum in Köln statt.
Hallo, Herr Brinkman! Music Store gehört zu den Großen des Online-Musikfachhandels und Sie haben den Verkauf übers Netz maßgeblich mitgestaltet..
Brinkman: | Heute besteht unser Geschäft aus 45% Online-Anteil. Von den 10 Millionen Menschen, die in unserem Einzugsgebiet leben, sind ca 10% musikalisch tätig – das heißt: wir sind regional unglaublich stark. |
Herr Baumann: | Eine spannende Kennzahl ist für mich immer wieder: wie viel Pakete pro Tag versendet werden. |
Brinkman: | Das kommt immer drauf an, wann. In dieser Woche sind es im Schnitt ca 1500 Pakete / Tag. |
Herr Baumann: | Sie berechnen über ein computergesteuertes System, welche Packmittel Sie wie und wofür einsetzen müssen? |
Brinkman: | Ja. Mit der neuen Software vermeiden wir überflüssiges Handling und unpassende Verpackungen. |
Herr Baumann: |
Ich habe jedoch beobachtet, dass manchmal die Verpackung hochwertiger, also teurer ist als notwendig. |
Brinkman: | Sie haben recht: Ein teures Kabel muss nicht so gut verpackt werden wie eine teure Gitarre. Die neue Software optimiert auch den Qualitätsstandart unserer Verpackung. Sie berechnet für jede Sendung den notwendigen Schutz der Ware und bestimmt die dafür notwendige Qualität der Verpackung. |
Herr Baumann: |
Das sehe ich auch so: Es gibt Artikel, die nicht besonders geschützt werden müssen, da kann man ohne Schaden sparen. |
Brinkman: | Wir hatten eine Zeit lang massive Probleme mit Kundenbeschwerden, weil wir schlecht gepackt hatten. Das Problem war der Faktor Mensch. In unserem Ablauf bearbeiten 5 oder 6 Mitarbeiter den Auftrag eines Kunden. Da ist Raum für Fehlerpotential. Inzwischen haben wir das durch logistische Massnahmen in den Griff bekommen. |
Wieviel Kartongrößen haben Sie denn im Einsatz?
Brinkman: | Wir haben 26 Größen, die automatisch laufen, das gleiche noch mal für dv247.com, unsere englische Plattform. Unsere Verpackungen sind für UPS und nach Volumengewicht optimiert. Der UPS-Staffelrahmen fordert glatte formtreue Kartons, deswegen sind wir größtenteils von Luftkissen auf Papier als Polstermaterial umgestiegen. Papier ist flexibel, beult den Karton nicht aus und überträgt den Druck nicht auf das Produkt. Papier schützt die Ware besser und ist umweltfreundlicher. |
Herr Baumann: | Aber Papier ist teurer. |
Brinkman: | Wir haben in den letzten Jahren zweimal den Lieferanten gewechselt und sehr gute Preise ausgehandelt. Über allem steht jedoch unser Anspruch: Der Music Store Karton muss eine gute Stabilität haben. Wir legen Wert auf Qualität. |
Herr Baumann: |
Stimmt es, dass Music Store zu den Top Ten der Branche gehört? |
Brinkman: | Definitiv! Wir sind die Nummer Zwei – und wir wachsen! Durch den Ausbau unseres Logistikzentrums hier in Köln und durch unsere Optimierungen können wir heute 500 – 600 Aufträge pro Stunde abwickeln. Ausserdem bieten wir als Einzige UPS Express an: Lieferung bis 12 Uhr am nächsten Tag und ab 200 Euro kostenloser Versand. Weihnachten waren wir nach meinem Wissen der schnellste Versender: Man konnte bis 22 Uhr in Spanien bestellen und hat die Ware am nächsten Tag erhalten. Das sind Leistungen, die überzeugen. |
Das komplette Interview finden Sie hier